THE WEDDING SINGER
(Eine Hochzeit zum Verlieben)

Regie: Frank Coraci
Start: 25. Juni 1998

Was haben THE WEDDING SINGER und BOOGIE NIGHTS gemeinsam? Antwort: 99 Luftballons.
Scheint im Moment im Sonderangebot zu sein. Zuerst erreicht BOOGIE NIGHTS damit seinen absoluten Tiefpunkt (Tiefpunkt, das Gegenteil von Höhepunkt. Ha, was für ein Wortspiel in Bezug auf BOOGIE NIGHTS... Tschuldigung!). Und dann muß auch noch Drew Barrymore das Liedchen vor sich hinträllern und kommt dabei noch nicht mal aus der Dusche. Seinen Tiefpunkt erreicht THE WEDDING SINGER damit allerdings noch nicht. Billy Idol spielt mit.
f(l)atscreen Aber erst mal kriegt Drew Barrymore ihr Fett weg. Ist die Frau eigentlich dicker geworden? Oder hat mich dieser ganze Model-Wahn mittlerweile vollkommen pervertiert? Steh' ich jetzt nur noch auf Magersüchtige? (Der Tod von Di hat mich jedenfalls nicht vor die Glotze gefesselt.)
Egal, so bekommt das Wort "Breitbild" jedenfalls eine vollkommen neue Bedeutung.

Noch was zum Soundtrack:
Willy Eidl Auch der Rest stammt aus den 80'er Jahren, z.B. "Boys Don't Cry" von The Cure oder eine besonders schwule Version von "Do You Really Want To Hurt Me". Ruft so eine Art Déjà-vu-Erlebnis in mir hervor und ich ertappe mich in letzter Zeit wie ich You spin me right round, baby, right round like a record, baby ... äh, denke (ist natürlich nicht auf dem Soundtrack). Ja, und Billy Idol, der spielt sogar mit, falls ich das noch nicht erwähnt habe.

Ein Wort zum deutschen Titel. EINE HOCHZEIT ZUM VERLIEBEN ist ja nun nicht gerade die wörtliche Übersetzung von "Wedding Singer", aber irgendwelche Marktstrategen haben wohl erkannt, daß "Der Hochzeitssäger" - hoppla, verschrieben, "...sänger" - nicht unbedingt mehr Leute ins Kino lockt. Ehrlich gesagt, ich kannte das Wort bisher gar nicht (steht auch nicht im Duden, 21., völlig neu bearbeitete Auflage, ISBN 3-411-04011-4). Sei's drum, Robbie Hart (Adam Sandler), einstiger Fast(fast, wie beinahe, nicht schnell)-Rockstar, singt in Ermangelung besserer Angebote auf Hochzeiten, nur nicht auf seiner eigenen, dort singt ihm seine Fast-Ehefrau was, zumindest fast, sie kommt nämlich gar nicht ... oder zu schnell ... oder beides. Zumindest braucht es zum Heiraten zwei und einer ist somit einer zuwenig. Zum Glück gibt es aber noch Julia (Drew Bellymore), die Hochzeitskellnerin (The Wedding Waitress), die will zwar eigentlich ein richtiges Arschloch heiraten, aber da der Film dann zu Ende wäre, ganz ohne Billy Idol, freundet sie sich erst mal mit Robbie an.
wedding waitress Irgendwo im Film ist auch ein halber Witz versteckt, doch leider wird der Humor gen Ende etwas peinlich. Vielleicht liegt's daran, daß Billy Idol nicht schauspielern kann. Apropos Billy Idol, das war das schlechteste Billy-Idol-Double, das ich je gesehen habe. Hätten die nicht wenigstens jemanden nehmen können, der ihm ähnlich sieht? Ganz schöner Schock, als ich im Abspann sah, es war der echte. Abspann? Was das ist? Das ist das Teil, wo die ganzen Bekloppten schon aus dem Kino rennen und dann nachher fragen, "War das Lemmy, der da neben Billy Idol seine Wampe durchs Bild schob?". Nein, war er nicht! Es war Al Burke. Lemmy, der übrigens im richtigen Leben als Ian Fraser Kilmister 6 Tage vor dem 30. Dezember 1945, 9502 Tage vor dem 30. Dezember 1971 oder 19730 Tage vor dem 1.1.2000 in Stoke-on-Trent, Staffordshire, England, geboren wurde, hatte keine Zeit. Er mußte sich auf seinen Auftritt in der Neu-Isenburger Hugenottenhalle am 16.5.1998 vorbereiten, ein Samstag, der Samstag, an dem in der Mannheimer Feuerwache Monsters of Cover stattfand. Aber das macht ja gar nix, denn dafür spielt er in AIRHEADS mit. Und Adam Sandler auch.

Wie dem auch sei, alles in allem keine größeren Überraschungen oder wie Donald Duck zu sagen pflegt: Am Ende kackt die Ente!

KO

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Bildmaterial:
© Foxfilm