U2 3D
Regie: Catherine Owens, Mark Pellington
Start: 13. März 2008
Bono zum Greifen nah, das kann man nun nicht mehr nur live im Konzert
erleben, sondern auch im 3D-Kino um die Ecke. Und nach der
inflationären Entwicklung der Konzertkartenpreise sogar für ein
paar Cent weniger. Sechs Euro 90 kostet die reguläre Eintrittskarte
beispielsweise im Cinemagnum Frankfurt. Durch Arbeitslosigkeit oder
Studium Behinderte zahlen einen Euro weniger. Für Einäugige,
denen sich der rechte Drei-Deh-Effekt augenscheinlich weniger effektvoll
darbietet, scheint indes kein weiterer Rabatt vorgesehen.
Weder bin ich ein zweidimensionaler U2-Fan, noch ein dreifältiger
U2-Hasser - so wie Werner, der in seiner Verweigerungshaltung sogar die
vormittägliche Pressevorführung sausen ließ, nur um nicht
so lange vorm Kino auf das dritte Event des Tages warten zu müssen,
aber Fans wie auch Nicht-Fans (Hasser außen vor) kann man U2 3D ohne
Bedenken empfehlen, zumal die Liste der ansehnlichen 3D-Filme immer noch
nicht nur auf eine Kuhhaut passt, sondern auch auf die einer Spitzmaus -
zumindest wenn man entsprechend klein schreibt.
Im Gegensatz zu den erkläglichen, ca. eine 45minütige
Schulstunde dauernden Edutainment-Vorstellungen, bei denen ich mir
regelmäßig die Brille zurecht rücken muss, verfliegen die
84 Minuten U2-Konzert - wie der Name schon sagt - wie im Fluge, und das
ohne dass man das Gefühl hätte, krampfhaft seine eigene Nase
anzuschielen.
Viel mehr als ein Konzert-Mitschnitt - nur eben in 3D - ist U2 3D indes
nicht. Und während mir die anfänglichen Bono-Posen noch leicht
auf dreidimensionale Effekthascherei aus zu sein scheinen, ändert
sich das spätestens, als ich denke: "Mensch, welcher Vollidiot in den
Reihen vor mir, wedelt den nun seine Arme in die Luft und mir vors
Bild?!?" - Gar keiner! Es waren nur die Vollidioten (Nein, liebe Kinder,
es sind keine Vollidioten. Wirklich nicht. Ich sage das nur, um auf den
vorangegangenen Satz Bezug zu nehmen. Es sind ganz liebe
Konzertbesucher... Und diesmal meine ich das sogar ernst.) aus dem
Konzertpublikum. Ich bin voll (idiotisch) auf den 3D-Effekt herein
gefallen. Na, wenn das mal nicht genial ist.
In 2D nicht ganz so effektvoll.
Das Einzige, was mir zur Perfektion des Filmes noch gefehlt hat,
wäre eine stärkere und vor Allem dreidimensionale Einbindung der
im Konzert auf die Bildschirme projezierten Bilder gewesen. Diese eh im
Computer erzeugten Animationen hätte man ruhig einmal verstärkt
aus der Leinwand heraus platzen lassen können. So muss einem dann
leider ein recht nüchtern gehaltener 3D-Text im Abspann
genügen.
Larry Mullen Jr. an seinen three dimensional percussions.
So bekommt man das in keinem Konzert zu sehen.
Und da man es nicht unbedingt als Spoiler bezeichnen kann, und es den ein
oder anderen vielleicht interessieren könnte, welche Songs denn nun
zum Besten gegeben werden, hier die Liste aus besagtem Abspann:
Vertigo
New Year's Day
Beautiful Day
Sometimes You Can't Make It On Your On
Love And Peace
Sunday Bloody Sunday
Bullet The Blue Sky
Miss Sarajevo
U.N. Declaration Of Human Rights
Pride (In The Name Of Love)
Where The Streets Have No Name
One
The Fly
With Or Without You
Yahweh
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Bildmaterial:
© Fantasiafilm