The Woodsman
Ballaballa
Regie: Nicole Kassell
Start: 5. Mai 2005

Bä!!!
Walter ist ein Kinderschänder und zudem noch ein sympathischer Kerl. Zwar schlägt der Film teilweise die Richtung ein, die man nun vermuten könnte. Nach 12 Jahren Haft findet sich Walter (Kevon Bacon) in der Gesellschaft nicht mehr so recht zu recht. Und die Gesellschaft empfindet ihn als recht störend.

Dass er auch noch eine Wohnung gegenüber einem Schulhof anmietet, kommt seinem Hormonhaushalt dabei nicht gerade entgegen. Und da wandert der Film dann etwas ab von gewohnten Pfaden, denn Walter ist nicht geheilt. Eher fragt er seinen Psychiater, wann er es denn endlich sei. Und der - seiner Berufsgruppe alle Ehre machend - antwortet selbstredend mit einer Gegenfrage: Woran würdest du denn ausmachen, dass du geheilt bist?

Na ja, genug des Themas. Ich hab' da nun auch keine Lust, am Ende noch wegen einer falschen Formulierung geteert, gefedert und in den Jugendknast geschmissen zu werden. ;-)

Der Film ist jedenfalls großartig gemacht, und Kevin Bacon spielt ebenso. (Er spielt doch nur, oder? ;-) Man bemerke noch den Kunstgriff, den Film von einer Frau dirigieren zu lassen, da ein Mann als Regisseur einen Mann als Kinderschänder kaum straffrei so sympathisch dürfte erscheinen lassen. Und die Sex-Szenen sind dann doch lieber mit einer erwachsenen Frau (Kyra Sedgwick) gedreht - auch ganz ohne den Hauch einer Schulmädchen-Uniform.

Wer sich ernst unterhalten lassen und einmal wieder die Leute ganz ruhig aus dem Kino gehen sehen will, der sollte sich den Film ruhig (und ruhigen Gewissens - und auch bald) anschauen. All zu erfolgreich und lange dürfte er bei dem Thema nicht in unseren Kinos und den Charts verweilen.
Schoßhündchen
Diese Szene handelt auch von Vögeln.
... VON(!) Vögeln. Herrje...
Ist echt schwer, seine Witzchen zu machen,
ohne ins Gefängnis zu müssen...

Nach der Pressevorführung fiel uns dann noch auf, dass das Kino direkt neben einem Schulhof mit Schülern der entsprechenden Altersklasse gelegen ist. Der Verleih hat keine Kosten und Mühen gescheut, für das rechte Ambiente zu sorgen.

KO

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