THE WAR ZONE

Regie: Tim Roth
Start: 1. Juni 2000

Hm, ich war etwas hin- und hergerissen, was ich von THE WAR ZONE halten sollte. Schließlich sind mir Filme fernab der Hollywood- Aktivitäten zuerst einmal sympathisch, und heiklen Themen gegenüber bin ich grundsätzlich nicht abgeneigt. Doch auf Dauer muss ich sagen, scheint THE WAR ZONE in gewisser Weise zu kalkuliert. Auf der einen Seite eine ungeheuere Perversität, auf der anderen Seite ein junges, unschuldig dreinblickendes Mädel, das den Zuschauer erotisch anspricht. (Na gut, mich! Ich ja auch pervers...)

Tim Roths Regiedebüt, Lara Belmonts Spielfilmdebüt, und man kann ihr defintiv nicht vorwerfen, schlecht gespielt zu haben. Aber die Charaktere sind mir schlicht zu naiv.
Mal ernsthaft, wenn ein kleines Baby ins Krankenhaus eingeliefert wird und aus dem Arsch blutet, dann lautet die Diagnose nicht "Aus der Wiege gefallen". Damit sollte nun klar sein, welchem Thema THE WAR ZONE sich widmet, und Lara Belmont spielt Jessie, Opfer Nummer eins, der man ihr Leiden aber nicht so recht abnehmen mag, zieht sie sich doch ungeniert im Beisein ihres Bruders Tom (Freddie Cunliffe) aus.

Ansonsten haben wir in dem abgelegenen Haus im Norden Englands noch den ungezogenen Vater (Ray Winstone) und die unwissende Mutter, gespielt von Tilda Swinton, die sich auf ihre Mutterrolle überaus motiviert vorbereitete, nämlich durch die Geburt von Zwillingen. Yep, so ein Hängebauch gelingt keinem Maskenbildner. Tilda Swinton soll sich aber wieder verdammt gut erholt haben. Ein Hoffnungsschimmer für alle werdenen Väter - was die Mutter betrifft. Vor Kindern allgemein kann ich selbstverständlich nur abraten.

Natürlich ist mein ganzer Standpunkt in dieser Sache wieder nicht journalistisch genug. Die Lobeshymnen der amerikanischen Presse abzuschreiben, die hunderprozentig jeder Film, der sich diesem Thema nicht vollkommen ungeschickt nähert, zu ergattern vermag, das ist eben Journalismus.

Das Ende, nun gut, nicht vollkommen logisch vielleicht, aber gemein, also halte ich es THE WAR ZONE zu Gute, schließlich soll er auch seinem Titel gerecht werden.

KO

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© Arsenal Filmverleih