THE OTHER SISTER

(Ganz normal verliebt)

Regie: Garry Marshall
Start: 5. August 1999

Gerade habe ich noch gesagt, ich suche mir statt AT FIRST SIGHT doch lieber einen anderen Film, um mich meinen romantischen Gefühlen, die ich zugegebenermaßen als kinderschlachtender Serienkiller überhaupt nicht habe, hinzugeben, da schmeißt Buena Vista dieses Filmchen auf den Markt, daß ganz dem Titel zum Trotz, nichts mit Geschwisterliebe, zumindest nicht in dem man mir zutrauendem Sinne, zu tun hat.
Ok, hätte ich anfangs aufgepasst, wäre ich am Ende nicht so überrascht gewesen, daß Walt Disney seine Finger mit im Spiel hatte. Da ist es schon fast erstaunlich, keinen blöden Kinderfilm zu sehen zu bekommen, doch natürlich drängt sich sofort der Verdacht auf, man sei hier einer aalglatt auf Taschentuchkonsum ausgelegten Falle auf den Leim gegangen. Ist wohl auch so, aber egal, manchmal funktioniert's eben.

Trick 1: Wenn schon keine Kinder, die gerade bei kinderschlachtenden Serienkillern zu produktionstechnisch nicht beabsichtigten Nebenwirkungen führen können, dann nehme man als Hauptdarstellerin wenigstens eine nicht ganz auf der geistigen Höhe der Zeit angelangte andere Schwester, die zu allem Überdruß auch noch sexy aussieht, was den letzten noch so psychopatischen Zuschauer, ob seiner ihm unwohlen Gedanken in die Defensive drängt.

Trick 2: Selbige Hauptdarstellerin lasse man auf einen ebenso bekloppten Zeitgenossen männlicher Herkunft kollidieren und sich die beiden unsterblich ineinander verlieben.

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Trick 3: Man engagiere Tom Skerritt, der schon in PICKET FENCES den absoluten Vaterblick drauf hatte, als liebevollen Vater und Diane Keaton als erst mal nicht, dann aber doch liebevolle Mutter.

Aber wie gesagt, ich will mich hier gar nicht beschweren, nur nicht den Eindruck erwecken, ich hätte THE OTHER SISTER nicht wenigstens im Nachhinein durchschaut. Als absoluten Pluspunkt rechne ich THE OTHER SISTER schließlich an, die nach Schema F einfach nötige kurzweilige Krise der beiden Liebenden nicht auf Lug und Trug basierter Vorlage zu generieren, sondern gegenteilig auf Wahr-H- und Ehrlich-K- Eit. Daß der Film am Ende doch ein bißchen lang scheint, liegt vielleicht an den ganzen Nebensträngen der Geschichte, die sich alle schließlich noch zum gemeinsamen Happy- End schlängeln müssen.

Also, THE OTHER SISTER hat mir wirklich richtig gut gefallen, aber das kann ich ja nicht einfach so zugeben...

KO

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© Buena Vista