THE GENERAL
think!

Drehbuch & Regie: John Boorman
Start: 29. Juli 1999

Es kommt immer wieder vor, daß sich ein rechtschaffener Zeitgenosse die Mühe macht, seinen Mund zu öffnen und uns Weisheit kund zu tun. Erhobenen Zeigefingers erfährt der wissbegierige Zuhörer bei einer Runde alkoholfreien Paulaners, eine Kinokritik ohne Inhaltsangabe, nein nein, das darf nicht sein. Um unseren Leserkreis um diese schon rein werbetechnisch interessante Klientel zu erweitern, denn wer alkoholfreies Bier schluckt, der schluckt bekanntlich alles, müssen wir uns dem Druck der Massen beugen.

Martin Cahill (Brendan Gleeson) ist THE GENERAL, so wird er von Freund wie Feind genannt, und er ist die lokale Gangstergröße von Dublin, kein leichter Job, mußte er doch jahrelang dafür trainieren, kein leichter Job auch für die Polizei, allen voran Sergeant Ned Kenny (Jon Voight), die dem General mehr als einmal als unfreiwilliges Alibi dient. Martin Cahill derweil plant einen dreisteren Coup nach dem anderen und hat bald nicht nur die Polizei und die IRA, sondern auch ein Frettchen gegen sich. Und weil wir unserer neuen Zielgruppe ja ordentlich in den Arsch kriechen müssen, verraten wir auch gleich den Schluß. THE GENERAL wird erschossen. Gemein, ne!? Aber um die Spannung nicht ganz zu nehmen, verraten wir nicht, ob es das Frettchen war...

steal!
Noel Curley (Adrian Dunbar), Gary (Sean McGinley) und Martin Cahill (Brendan Gleeson).

KILLER übrigens rannte nach fünf Minuten schon wieder raus. Ihm gefiel die Schwarz- Weiß- Technik nicht. Vielleicht kannte er ja auch einfach das Ende schon. Wer weiß. Wundern täte es mich nicht, zumal's mal wieder eine wahre Geschichte ist, sofern man über einen Mann, dessen Aussehen der Presse bis zum Ende ein Rätsel blieb, überhaupt eine wahre Geschichte erzählen kann. Erhobenen Zeigefingers muß ich unsere Zielgruppe selbstverständlich davon in Kenntnis setzen, daß hier womöglich ganz politisch unkorrekt politisch nicht korrektes Verhalten glorifiziert wird, ist doch Martin Cahill der - wenn auch tote - Held der Geschichte. Pfui - und dann ist es auch noch lustig. Ja, KILLER hatte schon recht, raus zu gehen, kannte das bestimmt alles aus seinem eigenen Leben. Ich zumindest mußte sehr oft an KILLER denken, nicht weil ich ihn vermißte, sondern weil er mich an Martin Cahill erinnerte, ... äh, umgekehrt, aber das darf ich auch gar nicht sagen, denn sonst bekomme ich Ärger. Mit KILLER, klar, der kann ganz schön fies sein, so wie Martin Cahill. Naja, lassen wir das...

fuck!
Was ein echter General ist, der hat zwei Frauen.
Ok, nicht in jedem Punkt erinnert er mich an KILLER...

Als KILLER gen Ende wieder kam, hatte er sichtlich nichts verpaßt. Dachte er zumindest, ich bin anderer Meinung...

KO

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© ARTHAUS