STAR WARS
Episode I
The Phantom Menance

(Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung)

Buch & Regie: George Lucas
Start: 19. August 1999

Der Flug nach L.A. war schon Monate im voraus gebucht. Ich habe mir sogar extra ein Zelt gekauft, ich wollte gleich die erste sein, nicht nur in der Vorstellung, nein, 3. Reihe Mitte sollte es schon sein.

Eine Woche Verzicht auf jegliche Hygiene war dann doch ziemlich hart. Aber von nix kommt nix, da hieß es nur Augen zu und durch. Und nicht nur die. Mit den Massen wurden auch die Schlangen vor dem Klo von McDoof immer größer. Hitze.

2 Tage vorher die ersten Verletzten. So als Frau hat man es da einfacher, wo andere Schlagringe einsetzen, haben wir große Kulleraugen. Außerdem ist man nie allein und wird immer beschützt.

1 Tag vorher vergeht auch die Wirkung der Kulleraugen. Es wird ernst. An Schlaf ist schon nicht mehr zu denken. Nahrungsaufnahme ist eingestellt. Jeder denkt ans Überleben. Tricks helfen jetzt auch nicht mehr. Ich habe mir sicherheitshalber schon mal meine Gelenkschoner angelegt, den Integralhelm hebe ich mir für den Einlaß auf. Ich will mich nicht auf die Platzkarte verlassen.

Dann kam er, der große Tag. Die Kulleraugen waren klein, die Schatten darunter groß. Das Warten hatte ein Ende. Als irgendwann endlich auch der letzte Sanitäter abgezogen und jeder Sitz mit nur einer Person besetzt war, ging es los. Kannte man bis jetzt nur die Appetithäppchen, konnte nun das Hauptgericht serviert werden. Worauf keiner, aber auch wirklich keiner vorbereitet war: es gab Leipziger Allerlei. Manchmal schmeckt der Aperitif eben besser als der Hauptgang.

Scheinbar waren die Namensrechte für SPACEBALLS II zu teuer, daher mußte auf den Seriennamen STAR WARS zurückgegriffen werden. Was der Qualitaet des Filmes aber keinen Abbruch tut. Eine Reise durch 40 Jahre Filmgeschichte und Fernsehgeschichte, die - wie es sich fuer etwas, das mit Star anfaengt, gehoert - auf einem Raumschiff der Förderation beginnt. Dessen Insassen wollten endlich auch mal boese sein. Nur haben sie daran gedacht, daß die Guten immer gewinnen?

Keine Atempause, im rasanten Tempo begegnen wir gleich zu Anfang nicht nur den 3 MUSKETIEREN sondern - kommt immer wieder gut - auch Fans der RITTER DER KOKOSNUSS, diesmal als Animateure nett aussehender Kampfroboter.

Schnell werden wir dann 20.000 MEILEN UNTER das MEER geschickt, um nach einem kurzen Plausch mit Kapitän Nemo wie durch ein Wunder im JURRASSIC PARK und der UNENDLICHEN GESCHICHTE zu landen. Faszinierend. Von dort wird geschickt übergeleitet zu UNSERERER KLEINEN FARM, wo diesmal aber ONKEL TOM wohnt. Sogar DIE KLEINEN STROLCHE hüpfen kurz durch's Bild.
Was richtige (wirkliche) Action ist, zeigt uns der Abstecher zu BEN HUR (Böse Zungen behaupten schamlos diese Szene sei nur wegen des Computerspieles eingebaut worden). Hierbei wird uns auch Zaphod Beeblebrox vorgestellt, allen ANHALTERN ja bestens bekannt, und unser Ex-Bundeskanzler tritt kurz aber souverän in einer Gastrolle auf.

Mittels eines Alu Spaceframe Fahrzeuges (oder ist es nicht doch vielleicht ein Silberpfeil - wir wollen ja keine Namen nennen, aber Kompliment, geschicktes Produktplacement!) kommen wir dann in der Stadt des FUENFTEN ELEMENTS an.

Nun wird es aber mal wieder Zeit fuer etwas Spannung. Die letzten Nächte waren hart, jetzt bloß nicht einschlafen! Nach ein paar Kampfszenen aus den Probeaufnahmen für MATRIX wird uns dann nochmals das Equipment von ENTRAPMENT vorgefuehrt. Zur Ablenkung mit etwas DOPPELTEM LOTTCHEN kombiniert.

Die Kulisse für den finalen Kampf wurde bei den AVENGERS entliehen, gerettet werden wir aber nicht von mir, sondern vom WUNDERKIND TATE. Wie gut, daß alle bösen ALIENS (das wissen wir nicht nur aus FACULTY) zentralistisch organisiert sind. Aber da sie partout nicht lernfaehig sind, werden sie das dann ja in den Episoden IV bis VI immer noch sein. Den Robotern wuerde ich empfehlen, nochmals HIGHLAENDER zu sehen: "Nie den Kopf verlieren".

Schade eigentlich, dass FORREST GUMP diesmal nur eine Nebenrolle bekommen hat. Um aber auch die letzten Nörgler mundtot zu machen, wurde das ganze mit etwas intergalaktischer Politik geschmückt, ganz realistisch mit einem unmoralischen - da leicht pädophilen - Staatsoberhaupt.

Kein guter Film (oder war es kein Märchen?) ohne ein richtig gutes Ende. Deshalb folgt zum Abschluß die bunte Parade aus Disneys DSCHUNGELBUCH. Und damit wir nicht vergessen, welchen Film wir eigentlich gesehen haben, kommt dann nochmal als Erinnerung der Schluß, der uns im ersten oder besser vierten KRIEG DER STERNE so gefallen hat? Hat ja damals schon genug Geld gekostet und merken tut das eh keiner (der dies hier nicht gelesen hat).

Alles in allem sehr nett gemacht, natürlich waren die Special Effects beeindruckend, aber eben "Nix was vorne anfaengt und hinten wieder aufhoert."

"Moege der Schacht mit Dir sein!"

Und dafuer diesen Aufwand. Also Aufruestung in einem der nahe gelegenen Waffenlaeden, in South L.A. ein paar Jungs anheuern und ab zum Studio.

Dieses mal war es besser, heisser und atemberaubender als in jedem bisher dagewesen Film, und es war ECHT! Leider fand LAPD das nicht so lustig, und daher musste diese Kritik aus dem Hochsicherheitstrakt des örtlichen Gefängnisses geschmuggelt werden. Aber fuer Episode II werde ich dann ausbrechen.

emma

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