CALL IT LOVE

(Alles aus Liebe)

Regie: Nick Cassavetes
Start: 16. September 1999

Werner (Ihr wisst, einer unserer Termin-Lieferanten) meinte, das sei eine unfreiwillig komische John Cassavetes-Adaption. Auf dessen Drehbuch beruht naemlich dieser Film seines Sohnes. Die zunehmend witzigen und auch absurden Entwicklungen der Story sind fuer mich nun gerade die Staerken des Filmes. Er handelt von der quasi ewigen Liebe zweier ziemlich trotteliger Gestalten, von denen die Frau anfangs alkoholisch und nervig wirkt (so eine, die sich erst betrinkt und rumshakert, dann aber nicht gebumst werden will), der Mann (Sean Penn) seine Agressionen nicht unter Kontrolle hat. Da Cassavetes-Filme aber immer anders sind, toetet er nicht - wie geplant oder im Affekt vorprogrammiert - den Suff-Vergewaltiger seiner Tuss, sondern schiesst einem Irren-Catcher der Anstalt, die ihn mal wieder vorsorglich einsammeln will, in den Bauch. Dafuer gibt es 10 Jahre. Am Ende der Zeit ist der Mann noch trotteliger als zuvor, kann sich aber besser beherrschen und holt sich seine Tuss zurueck, die inzwischen einen superreichen Architekten geheiratet hatte und immerhin bis zu diesem Tag klaglos mit ihm zusammenblieb. John Travolta, der den Architekten mimt, und zwei Kinder mit dieser Tuss hat (plus einem, das sie noch von Sean Penn im Bauch trug und das ziemlich cool und clever Bier trinkt, mit 9), pruegelt sich ein wenig mit Penn, er versucht "die Sache zu regeln", aber die Tuss erzaehlt ihm, sie habe ihn immer geliebt, doch er sei nun mal nur die Nummer 2. Haaa! Das freut mich. In einer aehnlichen Situation, als ich mich mal fuer eine Uni-Tuss interessierte und die zu mir meinte, waere sie nicht mehr mit ihrem Freund zusammen, kaeme da erst mal der...., denn der wuerde ja schon Jahre auf sie warten - als ich also so ueberlegte, ob es sich wohl lohnen koennte, die Nummer 3 zu sein und noch ein paar Jahre auf sie zu warten (Ihr ahnt schon, ich ueberlegte nur so zum Spass eine Millisekunde und dann etwa eine Stunde lang, ob ich ihr ein Ohr abschneiden sollte), da kam mir die Erleuchtung, und ich sagte: "Muss DER Typ bloed sein." Und das gleiche dachte ich von Travolta und merkte, dass es mir am besten gefaellt, wenn Scientology-Anhaenger erfolgreiche und dumme Architekten spielen.

Ab jetzt werde ich immer mal wieder einen Satz gebrauchen, wenn er zutrifft: Die Kleine war gut. Die biertrinkende Tochter. Laut Presseheft koennte sie Kelsey Mulrooney oder Susan Traylor heissen. Merkt Euch einfach mal beide Namen, damit Ihr in ein paar Jahren sagen koennt: Ich hab's doch immer gewusst. Aus der wird mal was.

Fisch muss schwimmen!
Die Kleine, die Bier trinkt.

Grand Prix Technique 1997 Cannes Filmfestival

KILLER

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© Scotia