RUSH HOUR

Regie: Brett Ratner
Start: 25. März 1999

Tucker und Chan waren sich beide einig darüber, welche Art von Film sie sich vorstellten: "Wir wollten beide keine plumpe Aneinanderreihung von Explosionen", erklärt Tucker. "Ich mag die kleinen Szenen, die den Zuschauer zum Lachen bringen. Zum Beispiel, wenn ich versuche, Jackie den Song War beizubringen: Er denkt, er kann ihn, aber er kann ihn nicht. Also erkläre ich ihm, wie man singt, und wir fangen beide mitten in der Nacht an, auf der Straße zu tanzen. Das ist meine Lieblingsszene."

Meine nicht!
Ich finde, es ist die mit Abstand kindischste Szene im gesamten Film. Meine Entscheidung, gleich so negativ anzufangen, rechtfertige ich übrigens damit, daß wer auch immer die Inhaltsangabe des Presseheftes geschrieben hat, offensichtlich den Film selbst nicht einmal vollständig gesehen hat. Zumindest sind mir auf Anhieb zwei Szenen komplett anders in Erinnerung. Man kann aber auch leicht in Versuchung geraten, nicht sonderlich aufzupassen, da man sich im Prinzip eh den ganzen Film von Anfang bis Ende zusammenreimen kann, und zwar am Anfang und nicht erst am Ende.
Natürlich kann es dann - so wie es wem auch immer gegangen ist - vorkommen, daß man bei der ein oder anderen Kleinigkeit etwas daneben liegt. Ich zum Beispiel hatte mich schon auf einen explodierenden Hubschrauber eingestellt und ging damit gehörig baden. Das war dann aber auch einzige Überraschung, die der Film zu bieten hatte.

Nun gut, RUSH HOUR ist eben ein buddy movie, und das Genre bietet wenig neue Entwicklungsmöglichkeiten, abgesehen davon, daß jeder Film laut Aussage seiner Macher das absolute Novum schlechthin ist. Das "Neue" an RUSH HOUR ist, beide Buddies gehen allen anderen auf den Senkel, während sonst ein Buddy den anderen senkelt. Ist mir so allerdings gar nicht aufgefallen, ich hätte eher gesagt, wenn Ihr wissen wollt, was in der RUSH HOUR abgeht, nehmt einen beliebigen LETHAL WEAPON- Streifen (ich war nicht derjenige, der LETHAL WEAPON 4 in den Himmel gelobt hat), ersetzt Mel Gibson und Danny Glover durch Jackie Chan und Chris "Ich werde nie Eddie Murphy [Anm.d.Red.: und wer will das schon, außer]" Tucker, ein paar - nicht alle - Explosionen durch Martial- arts- Szenen et voilà - das war's.

Ok, die Kampfszenen sind ganz in Ordnung, hätten sogesehen etwas ausgiebiger sein können, der ein oder andere Gag bringt einen in der rechten Kinoatmosphäre auch zum Schmunzeln, und man muß auch keine Angst haben, hierdurch oder durch raschelnde Chipstüten etwas essentiell Dialogisches zu verpassen. Echtes Popcorn- Kino eben und als solches immerhin eher zu empfehlen als der gerade angelaufene Ausnahmezustand THE SIEGE, welcher Bruce Willis- Fans ganz schön auf die Folterbank spannt und warten läßt. (Da war sein Auftritt in BUFFALO '66 ja fast länger). Dafür hat der aber nicht bisher 130 Mio Dollar eingespielt. Na denn, da wird es Herr Chan sicher verkraften, wenn mir andere Filme besser gefallen.

KO

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