PEARL HARBOR


Regie: Michael Bay
Start: 7. Juni 2001

Manhatten, 1941. Marty besitzt ein Restaurant ganz in der Nähe vom Empire State Building. Die Sekretärinnen der Umgebung lieben das Restaurant und Marty. Marty liebt sie alle. Aber ganz besonders liebt er Hilda.

Manhattan. Sonntag, der 7. Dezember 1941. Marty (34) bestellt sich 7 Cola mit Rum. Nach dem 6. Glas traut er sich, Hilda (22) einen Heiratsantrag zu machen. Sie akzeptiert.

Auf ihrem Weg zu seiner Mutter hören sie die Meldung über die Bombardierung von Pearl Harbor. Es interessiert sie nicht. "Diese Ehe hält nie!"

Die Ehe hat 58 Jahre gehalten. Marty ist letztes Jahr mit 92 gestorben, Hilda lebt heute in Greeley, Colorado.

Was diese Geschichte mit PEARL HARBOR zu tun hat? Wenig. Aber das hat der Film auch.

Vor allem wenn es um historische Details geht. Wem das wichtig ist, der sieht sich lieber TORA! TORA! TORA! von 1970 an. Allerdings gibt es dort keinen Ben Affleck, denn nur der kann die Welt retten. In PEARL HARBOR tut er das mit einer derartigen Bildgewalt, die Tränen in die CGI- verwöhnten Augen treibt. Bis es soweit kommt, muss man sich allerdings noch eine geschlagene Stunde in titanescer Geduld üben. Die sich anbahnende griechische Tragöde, die phantastischen Kostüme und ein jüngerer Matt Damon (Josh Hartnett) machen das Warten wenigstens einigermaßen kurzweilig. Leider ist die zweistündige Originalschlacht in knausrige 45min gepackt und Blut gibt's vor lauter Wasserleichen auch nicht viel (ich sage nicht nicht, sondern nicht viel). Aber immerhin bekommen wir hier endlich zu sehen, was wir alle bei TITANIC so vermisst haben: EXPLOSIONEN! Ohne Ende! Verschwitze Männeroberkörper in ehemals weissen Unterhemden (Nein, Leonardo zählt nicht, der Waschlappen ist kein Mann)!

Und: ultracoole Japaner, die einen ernsthaft daran zweifeln lassen, wie die verweichlichten Amis jemals den Krieg gewinnen konnten, und beweisen, daß STAR WARS auch 1941 schon möglich war.

Ich vergass: Die Amerikaner haben Ben Affleck. Und Helden ist keiner gewachsen. Nicht mal die Japaner.

Damit das auch ja keiner vergisst und kein amerikanischer Film mit einer amerikanischen Niederlage enden darf, muss es Ben den Japsen nochmal so richtig zeigen, es wird noch ein bißchen rumexplodiert und die griechische Tragödie muss ja auch noch ihr für mich natürlich völlig vorhersehbares Ende finden.

Die Belohnung folgte nicht auf dem Fuße sondern mit der Hand: mit einem weiteren High 5 von Marty & Hildas Enkel Abe.

emma

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