MEN OF HONOR
Regie: George Tillman, Jr.
Start: 10. Mai 2001
Ja heissa, in der Navy, da ist was los!
Denn wer als kleiner, schwarzer Mann schon feuchte Träume hat,
honigkuchenpferdgrinsend, ungeniert und angezogen bis zum
Seengrund und nächsten Morgen taucht, der taugt zum Taucher
bei dem Laden und kommt ganz sicher hoch hinaus.
Oder tief hinunter. Ganz wie man's nimmt.
Eine echte Wasserratte bekommt auch im Wasser eine...
Der Worte Sinn sich zeigt, die Rede ist von Carl Brashear
(Cuba Gooding, Jr.), als kleines Blag hochwohlerzogen,
der Knirps dem Vater (Carl Lumbly) auf dem Felde hilft, denn die
Familie ist ein Gut, das es zu Bewahren gilt. Des Knaben Traum
ward schon vernommen. Sein rechtes Bein würd der selbst geben,
nur um sein tristes Farmerleben einzutauschen gegen - Flossen
oder so.
"Gib niemals auf und sei der Beste!", wenn Paps das sagt,
dann wird gehorcht, und als die Rassentrennung bei der Navy auf dem Papier
zu Grunde geht, steht einer wässrigen Karriere dem Mann der Ehre
nichts im Wege. Außer festgefahrene Gemüter, Kochtöpfe und Herr
Billy Sunday (Robert De Niro), der vom zuvielen Tiefengang
schon leicht benebt und handycapt vom Master- Nuschel- Navy- Taucher
ehrenvollester Kajüte zum Ausbilder degraduiert den Carl just
trifft zum wiederholten Male, als dieser - noch - der Beine zwei in den
Bauch sich steht ebenso viele, trockne, lange Jahre vor dem großen,
güldnen Tore des Ausbildungscamps Bayonne.
Der Dramaturgie zur Genüge in MEN OF HONOR auch gestorben wird,
doch kann sich meiner Seel' an diese Szene nicht erinnern.
Dort zieht er prompt den Schwarzen Peter, wird gepiesackt und gemieden,
erlebt so manches Abenteuer und wird - wer hätte das gedacht -
am Ende doch ein Held nicht nur, sondern sogar Familienvater.
Der freilich nie zuhause ist, ganz wie der Ehre es gebührt.
Froh ist die Frau, dass sie den Kopf vom Manne mal sieht
ohne drauf die Pfanne, da meist ins Bett sich tragen lässt er nur
in vollständiger Montur.
Der Sohnemann den Vater kennt nicht anders und denkt: Egal.
Hauptsache, der Papa blecht.
Wie Hollywood solch Filme dreht, auch das ist kein ganz neuer Hut.
Computer an, ein Buch genommen, Klappe auf und Buch hinein.
Hinten kommt ganz von allein der Film heraus, schon frisch gewickelt
und gebunden, mit Startdatum versehen, und und und.
Historisch meisterhaft perfekt, weil - wie wir wissen - ein
Computer niemals nicht Fehler macht. Und wenn, dann im allerhöchsten
Male lediglich trivial fatale.
Herr Niro spielt wie immer brav nicht seine Rolle, sondern sich selbst,
und wird im Overacting übertroffen nur von notre Brückner, Christians
deutscher Stimme, die jener - wie der Autor dieser Zeilen nach dem Filme
erstaunlicher Weise*), weit gebildeteren Leuten, zu berichten wusste -
verleiht dem Original.
So denn und seid gewarnt. Und wer nicht hören will, so soll er fühlen.
Schwimmflügel feste angezogen und hinein geflogen ins Meer der
Patriotensülze.
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Bildmaterial:
© 20th Century Fox