MAGNOLIA
Buch & Regie: Paul Thomas Anderson
Start: 13. April 2000

BOOGIE NIGHTS meets HAPPINESS.



Achte den Schwanz,
und zähme die Möse!

Der richtige Film für all diejenigen, die sich schon immer an den rüden Umgangsformen von KILLER & KO störten.

Aber reden wir von etwas anderem. Reden wir von Fröschen.

Donnie Smith (William H. Macy) fühlt sich vielleicht wie ein Frosch, ist aber rein physisch ein Mensch und darf daher Auto fahren.
WunderKind
Stanley Spector (Jeremy Blackman), das gleiche in jung, darf noch nicht Auto fahren, hat aber einen starken Drang zum Wasser.Lassen wir das aber mal hier außen vor...

Wenn Frösche fliegen könnten, sie würden sofort in diesen Film fliegen. Die wenigsten sind jedoch in der Lage dazu, und so ist die Welt voller gescheiterter Froschexistenzen. Ich rede auch nicht wirklich gerne von Fröschen. Nein. Wenn Ihr mich fragt, meine Meinung war: kein Wort von Fröschen!

Froschlandung
Sei kein Frosch und spring!,sagt sich der Sohn
hinter dem Rücken des Vaters und landet...
- nun, das ist eigentlich ganz egal.

Aber was soll ich tun, wenn mich schon das Cover des Pressehefts mit Fröschen begrüßt und sich diese armen Kreaturen auf fast jedem weiteren Blatt in schon fast tranceartigem Schwebezustand immer wieder in Erinnerung rufen, bis hin zu Seite 42, wo wir erfahren, daß Amiee Manns Songs mehr als nur Begleitmusik sind. Sie spiegeln die Seele vom MAGNOLIA wieder und "Now that I've met you, would you object to never see me again?" sind nicht nur die Worte der ersten Zeile des Songs Deathly, sondern ebenfalls die von Claudia Wilson Gato (Melora Walters) zu Officer Jim Kurring (John C. Reilly), weil sie ihn doch so sehr mag. Und - oh nein - es sind nicht die einzigen Song- Texte, die Autor und Regisseur Paul Thomas Anderson seinen Protagonisten in den Mund legt. Wie in HAPPINESS gibt es derer hier viele, nicht so viele wie Frösche, aber immer noch jede Menge, und - nun ja, wir sind im Film - es ist schon erstaunlich wie sich deren Wege doch alle kreuzen.

Jim HoffnungHoffnung Claudia

Bei 189 Minuten Länge gerät der Film im Mittelteil ein wenig ins Straucheln, wird mir zu sentimental, doch dann... Dann kommen die Frösche!
Definitiv der Höhepunkt.
Nicht für die Frösche freilich. Für die wohl eher der Tiefpunkt ihres traurigen Daseins. Seht's positiv ihr Grünlinge. Weiter abwärts kann es nicht mehr gehen.
Sagt sich auch der Film, und es geht aufwärts.

Hoffnung
Ob das Weißbrot weiß, womit Philip Seymour Hoffman, rechts im Bild als Pfleger Phil, in HAPPINESS seine Postkarten an die Wand klebte? Big Earl Partridge (Jason Robards) ist zwar auch fast so bleich wie ein Weißbrot, aber den meine ich trotzdem nicht...

Nun mal ehrlich. Kann ich einen Film loben, in dem Tom Cruise mitspielt? Kann ich einen Film nicht loben, der etliche Darsteller aus HAPPINESS und BOOGIE NIGHTS erneut auf der Leinwand und das Drehteam dahinter vereint? Für welche der beiden Alternativen entscheide ich mich? Ich glaube, das wurde schon deutlich.
Tom Cruise ist einfach göttlich.

Und MAGNOLIA hat viel weniger mit Fröschen zu tun, als manch einer vermuten mag.

KO

Home

>> Soundtrack
>> Buch (eng)

Bildmaterial:
© Kinowelt