LONG HELLO
&
SHORT GOODBYE

beinhart

Regie: Rainer Kaufmann
Start: 15. Juli 1999

Schulmädchenreport Ich soll was zu diesem Film schreiben. Will ich aber nicht, das ist das Problem. Ich meine, nicht daß der Film schlecht ist, nein nein, es ist ein nicht schlechter Film, aber ich habe so meine Probleme mit dem deutschen Film im allgemeinen. Ich weiß immer nicht, was ich davon halten soll. KO hat gesagt, ich solle "irgendwas" schreiben. Also wende ich mich in meiner grenzenlosen Verzweiflung an meine beste Freundin Christoph und bitte ihn, mir mal so ein paar Argumente zu geben, warum der deutsche Film denn nun so schlecht sei. Die Antwort ist niederschmetternd:
"Ich kann das nicht unterstützen, daß DER deutsche Film schlecht ist, das ist eine ganz dumme Verallgemeinerung, oder? Du siehst, schon bist Du mit Deinen Kritikerqualitäten am Ende, weil Du halt keine Ahnung hast! Etwas zu kritisieren, was man mag und gut findet, ist ja wohl das einfachste, aber um sich mit Filmen auseinanderzusetzen, die ein anderes Lebensgefühl widerspiegeln, als man selbst für richtig und gut empfindet, ja da wird es auf ein Mal schwierig, nicht wahr, Frau Gross?"

Tage, ...wie diese

Das schlimme ist: er hat ja recht. Und ich finde deutsche Filme ja überhaupt nicht grundsätzlich schlecht, wirklich nicht, einer fällt mir z.B. immer wieder ein, an den kann sich schon gar keiner mehr erinnern, SCHLAFES BRUDER hieß der. Ich sag nur: MUSIK FÜR DIE AUGEN!

Und Musik für die Augen ist LONG HELLO & SHORT GOODBYE auch. Ganz toll. Viele schöne Bilder und ein Hamburg wie man es nur kennt, wenn man selbst in Hamburg wohnt. Nicht so eine restaurierte Altbau- oder Fachwerkhaus- Romantik, nein nein, schön scheußliche Beton- und Glasbauten. Man kann sich denken, daß diese herrliche Schauderhaftigkeit ihren Weg auch in die Innenarchitektur findet. Überall! Nicht nur das, dieser Film ist spannend. Das setzt allerdings voraus, daß man NICHTS, absolut GAR NICHTS über den Inhalt weiß! Trotzdem verrate ich schon mal was vom Ende:
"Für den Showdown suchte ich mir den größten amerikanischen Revolver aus, der zur Verfügung stand: silbern, mit Holzgriff. Ich habe zwar nicht mit scharfer Munition geschossen, aber es waren Patronen, die echtes Mündungsfeuer hervorrufen. Ich mußte in Richtung Kamera zielen und fand es ganz irre, wie sich Regisseur und Kameramann verschanzten: hinter einem Plexiglasschild duckten sie sich mit verkniffenen Gesichtern, mit Ohrstöpseln und Kopfhörern, denn der Knall war wirklich sehr laut. Nur ich stand ganz allein da draußen wie auf einem Zehnmeterbrett und feuerte das ganze Magazin leer. Das hat viel Spaß gemacht!"
Das hat Axel Milberg gesagt und der sieht mit erwähntem Revolver so aus:

peng

Nachtrag:
Nein, nicht der Film, sondern die Bilder sind toll!
Der Film ist kalt und herzlos.

emma

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Bildmaterial:
© Time Warner