LOLA RENNT

(Run Lola Run)

Buch & Regie: Tom Tykwer
Start: 20. August 1998

Waaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhnsinn!
Kann ein deutscher Film so gut sein?
Er kann!
Um was es geht?
Ich verrate nix! Könnt ihr vergessen! Geht rein!
Wie ich sie schon wieder schreien höre: "Der neue deutsche Film! Das deutsche Kino! Die Autobahnen..."
Aufhören!
Dieses Schubladendenken hat LOLA RENNT nicht verdient. LOLA RENNT ist frisch, LOLA RENNT ist unkonventionell, LOLA RENNT ist kein deutsches Hollywoodkino.
Aber wie nur kann ein deutscher Film so gut sein?
Prolog

[...]

Unzählige Fragen, die nach einer Antwort suchen, einer Antwort, die wieder eine neue Frage aufwerfen wird, und die nächste Antwort wieder die nächste Frage und so weiter, und so weiter...
Doch ist es am Ende nicht immer wieder die gleiche Frage,
... und immer wieder die gleiche Antwort?

(Auszug aus dem Drehbuch LOLA RENNT von Tom Tykwer)


In diesem Sinne, formulieren wir die Frage einfach um:
Was tun, wenn man gerade zwei Filme fertiggestellt und finanzielle Probleme hat? Ganz einfach, man schnappt sich 1000 Komparsen, 7 Monate Zeit, 3 Millionen Mark, schreibt ein Buch und dreht noch einen Film. Hat man das Drehbuch zuvor gut genug vor Til Schweiger versteckt, kann nichts mehr schiefgehen.

Noch mehr Fragen?
Kann ein einziger Flügelschlag eines Schmetterlings wirklich einen Vulkan zum Ausbruch bringen?
Kann Liebe alles bewirken?
Irgendwo dazwischen spielt LOLA RENNT. Sie (Franka Potente, Lola) rennt um ihr Leben, ihre Liebe (Moritz Bleibtreu, Manni), durch Berlin, aber nicht über den Alexanderplatz, das Ganze zu einem flotten Soundtrack, mitkomponiert von Tom Tykwer und gesungen von Franka Potente herself.

Ok, nach dem vielversprechenden Anfang, der sofort klarstellt "Wir sind im Film. Hier ist alles möglich.", war ich kurze Zeit des MTVesken Behaviours überdrüssig (Schnitt: Mathilde Bonnefoy, u.a. Rammstein - Du riechst so gut), zumal KISS OR KILL Tom Tykwers Aussage, "Musik und Bild - Das ist Film" widerlegt. Doch nach 20 Minuten tut der Film etwas vollkommen Unerwartetes. Er überzeugt inhaltlich.
Nebenbei spielen noch viele bekannte deutsche Schauspieler in kleinen Nebenrollen mit (Armin Rhode, Joachim Król, Nina Petri, Heino Ferch, Ludgor Pistor, Herbert Knaup, ...). Oder sind es doch eher Hauptrollen? Wer weiß.

Noch ein Tip zum Schluß:
Geht vorher nochmal auf die Toilette. Wer während des Films aufs Klo rennt, hat nicht nur fünf Minuten verpasst, sondern den ganzen Film, mindestens aber ein Viertel. Und grüßt mir das Murmeltier.

Ball is' rund

KO

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