LATE SHOW

Buch & Regie: Helmut Dietl
Start: 25. Februar 1999

Eigentlich wollte ich über LATE SHOW ja gar keine Kritik mehr schreiben, aber nachdem ich mir extra deswegen sogar WETTEN DASS...? angetan habe (unterbrochen von Anfalldurchfällen - Zusammenhang?), denke ich, ich kann der bisher investierten Zeit auch noch die für das Schreiben dieser Worte hinzufügen.
Außerdem: Ha! Ich habe LATE SHOW vor Harald Schmidt gesehen - falls er es sich denn überhaupt anschaut (sonst natürlich auch).
Wer sich übrigens fragt, wie der Film denn so ist, Schmidts Vorstellung in WETTEN DASS...? kommt dem Ganzen relativ nahe. (Oder war das eine Parodie auf Götz George)?

Was auch immer. Weiter im Text:
Thomas Gottschalk erzählt lang und breit von einer Nachtszene (sic!) mit Veronica Ferres am Strand. In der Version, die ich gesehen habe, war die auf jeden Fall nicht. Nur eine (künstlerisch unbedingt notwendige) Szene, in der Veronica Ferres im durchnäßten und sichtigen Nackthemd durch die Tür springt. Was ein Schock! Und für Harry "Leck mich am Zeh" Schmidt läßt sogar Jasmin Tabatabei mal einen Mops springen. Soweit zu den wirklich wichtigen Dingen, jetzt das eher Nebensächliche: Der Inhalt.

Kurz und knapp: LATE SHOW zeigt so zirka alle Klischees über das Hinter- den- Kulissen beim Fernsehen. Ziemlich oberflächlich. Als bissige Satire kann ich LATE SHOW wahrlich nicht bezeichnen. Trashig ist es, das mag auch Absicht sein, jedoch meine ich das irgendwie anders. Von Harald Schmidt hätte ich wesentlich mehr erwartet. Auf mich wirkt er mitunter eher, als karikiere er seine Zeit an der Schauspielschule - nicht daß ich davon etwas gesehen hätte... Doch! Eine Schwarz- Weiß- Szene, in der er an einem Bett (oder auf einem Stuhl) sitzt, an einer Zigarette nippt und etwas in der Art "Hm, Du meinst...?!" sagt.

Thomas Gottschalk?
Ok, der spielt seine bisher beste Rolle. Bei der gequirlten Scheiße, die er bis jetzt von sich gegeben hat, aber auch keine Kunst. Ernsthafter als sonst.

In zwei Dingen hat Helmut Dietl, der selbst kaum TV schaut, recht: LATE SHOW muß nicht zwangsweise im Privatfernsehmilieu spielen, und man muß nicht besonders viel gesehen haben, um alles zu kennen (Fernsehen, nicht LATE SHOW - nach Dietl zumindest). Ich für meinen Teil habe mich allerdings wirklich lange gefragt, wo den nun die Lateshow ist. Mick Meyer (Dieter Pfaff) sendet dort um diese Stunde. Ich hielt das die ganze Zeit für eine Nachmittags- Talkshow. Kennt man eine, kennt man eben doch noch nicht alles...

Andi Wollner (Olli Dittrich), Mick Meyer (Dieter Pfaff) und Carla Sperling (Jasmin Tabatabei)

Wer in den dargestellten Personen übrigens Ähnlichkeiten zu realen Personen sucht oder sieht, laut Dietl ist dem nicht so. Conrad Scheffer (Harald Schmidt) ist somit nicht Dr. Helmut Thoma, Veronica Ferres ist nicht blond und überhaupt ist die Zeit jetzt abgelaufen.

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