OR
KISS Tim & Struppi KILL

Buch & Regie: Bill Bennett
Start: 4. Juni 1998

Oh Mann, schon wieder 'ne Bonnie-und-Clyde-Story, dachte ich so bei mir, aber dann doch irgendwie besser. Lag wahrscheinlich daran, daß es sich um keinen amerikanischen Film handelt, sondern um einen australischen und Paul Hogan nicht mitspielt. Letztendlich geht es auch gar nicht um Räuber und Gendarm, vielmehr um die Tatsache, daß Menschen sich gar nicht so gut kennen, wie sie es zu tun glauben.

Aber erst mal zum Inhalt:
Bondage Nikki (Frances O'Connor) und Al (Matt Day) haben sich darauf spezialisiert, Geschäftsmänner auszunehmen, indem Nikki Beine und Männer breit und sich dann zusammen mit Al und dem Diebesgut aus dem Staub macht. Das geht erst gut und dann schief. Nämlich, als sich Adler Jones (gespielt von Barry Otto, eigentlich dem einzig wirklich bekannten Schauspieler in KISS OR KILL) außerplanmäßig entschließt, kurzen Schwanzes das Zeitliche zu segnen. Nikki und Al flüchten durch die karge australische Nullarbor Ebene Richtung Perth, im Schlepptau die Detectives Hummer und Crean (Chris Haywood und Andrew S. Gilbert) und Zipper Doyle. Zipper Doyle (Barry Langrishe) ist ein scheiß-berühmter Ex-Football-Star, der in seiner Freizeit gerne kleine Jungs bespringt (an dieser Stelle mal ein vollkommen unmotivierter Link auf LOLITA). Das wär' auch weiter gar nicht schlimm, hätten Nikki und Al dem toten Jones nicht ein Videoband abgenommen, das - in den falschen Händen - die richtigen Schlüsse zuließe. Zwischendurch gibt's noch ein paar Tote, die sich Nikki und Al gegenseitig in die Schuhe schieben. Wer's denn war, wird hier nicht verraten. Vielleicht war's ja der Gärtner.

Zu Drehbeginn hatte Bill Bennett nicht mehr als einen 60-seitigen Szenenabriß mit einigen Dialogen, die meistens irgend etwas mit Ficken zu tun haben ("Fuck! You killed him!"). Nachdem Bennett in zehn Jahren 20 verschiedene KISS OR KILL Fassungen verwarf, schrieb er diese in drei Wochen. Geschnitten wurde der Film in Jump-Cut-Technik, das heißt, Szene aus verschiedenen Winkeln aufnehmen, dann alles zerschnippeln und irgendwie wieder zusammensetzen. Man kann im Publikum auch Haschkekse verteilen. Kommt in etwa genauso. Kacke nur, daß man später im Fernsehen nicht mehr erkennt, was Jump- und was Pro7-Cut ist. Ich tippe aber eh auf's ZDF, passt gut ins Montags-Kino und wäre damit das zweite Highlight, das das ZDF nach CRACKER zu bieten hätte. (Scheiße, hab' ich bei dieser amerikanischen SAT1-Kopie gekotzt. "Gehen wir am Mittwoch zum Dodgers-Spiel?". Zum Dodgers-Spiel? Wohin? Einen Saufen! So muß das heißen! Diese Scheiß-Amis, die verrecken irgendwann noch an ihrer Moral.)
Außerdem empfehle ich OmU, für 'ne deutsche Syncro leg' ich keine Hand ins Feuer. Will gar nicht wissen, wie die "Zipper Doyle" aussprechen.
Jetzt noch was ganz Fieses. Hab' KILLER gleich nach dem Film ins WOM geschickt, den Soundtrack kaufen. Hehe, gibt gar keinen. Frohes Suchen.
Nee, aber ernsthaft, KISS OR KILL hat keinen Soundtrack nötig, ist einfach genial, und das obwohl er schon 'nen Haufen Auszeichnungen hat, australische, keine amerikanischen.

Tits Außerdem hat Frances O'Connor geile Titten, die sie aber nicht herzeigt. Gern hätte ich das hier ausgeglichen, aber ich hab' nichts gefunden und der Dispatcher hat mir erklärt, wir haben Probleme mit den Yellow Pages. Das blöde Netscape hängt bei jeder neuen Domain erst mal 'ne Minute dumm rum...

KO

Home

>> VHS

Bildmaterial:
© Pandora