HOLLOW MAN
Regie: Paul Verhoeven
Start: 12. Oktober 2000

Paul Verhoeven hat schon viele, viele Filme gedreht. Und da er ein abgeschlossenes Mathe- Studium hat, ließ er sich für die Abstände zwischen seinen vielen, vielen Filmen auch was ganz besonderes einfallen: Sie erscheinen in der Abfolge einer Reihe, und zwar abwechselnd alle 2 und 3 Jahre (2,3,2,3,2, etc.). Das erklärt natürlich, warum HOLLOW MAN viel zu früh rausgekommen ist: Nach 3 Jahren musste einfach wieder ein Film her. Dabei hätte es dem Film gut getan, wenn Paul sich ein bisschen mehr Zeit gelassen hätte, um so manche Ungereimtheit ausbügeln zu können. Denn derer hat der Film viele.

Zuviele.

Klar, es ist müßig, sich über Ungereimtheiten, -logiken oder -wahrheiten in einem Film zu beschweren, der von einer (noch) Unmöglichkeit handelt. Immerhin geht's in diesem Film um einen Mann, der unsichtbar wird und dessen Problembewältigung. Aber manche sind einfach ärgerlich (sogar *ich* weiß, wie Magnetspulen wirklich funktionieren!), manche möchte ich wegen des Effekts nicht missen und manche wiederum lassen einen schwärmend wie nach einem good ol' STAR TREK debatieren.

So z.B. im Hamburger City Sneak Ticker: Der unsichtbar gemachte Wissenschaftler Sebastian Caine (Kevin Bacon - das wie verrate ich selbstverständlich nicht, das nähme ja die ganze Spannung!) sollte sehr lichtempfindlich sein, da er seine Augenlider nicht mehr schließen kann, d.h. er kann sie zwar schließen, aber sie sind ja ebenfalls durchsichtig. Genauso wie seine Arme und Hände, mit denen er deswegen nicht schützend seine Augen bedecken kann. Wenn jetzt aber auch die Netzhaut durchsichtig ist, kann dort kein Licht drauffallen und Sebastian Caine ist nicht nur durchsichtig, sondern auch blind!


Die Welt aus der Sicht von Sebastian Caine?

Trotzdem kein hohler Film, selbstverständlich sind die Special Effects atemberaubend, sie machen die erste Stunde erträglich und überbrücken die Wartezeit, bis der Film sogar ein bisschen spannend wird. Letzteres allerdings nur, wenn man tolerant über all die diversen Ungereimtheiten hinwegsieht, derer es im fast die ganze zweite Stunde ausfüllenden Showdown nicht weniger werden. Im Gegenteil.
Die Cast, unter anderem Elisabeth Shue (Wissenschaftlerin Linda McKay) und Kim Dickens (die Süße aus TRUTH OR CONSEQUENCES, hier Wissenschaftlerin Sarah Kennedy), gibt sich indessen alle Mühe, uns das vergessen zu lassen, und haben sich dadurch Ihren Kevin Bacon Faktor 1 hart erarbeitet.

Bleibt nur noch zu erwähnen, daß Paul Verhoeven bei der Darstellung aller Möglichkeiten, die ein unsichtbarer Mann hat, nicht zum Äußersten gegangen ist - behauptet jedenfalls Sebastian Caine. Ich behaupte: Nicht nur eine weitere Ungereimtheit, sondern Hollywood- Zensur! Aber vielleicht will Paul sich die Ideen ja auch nur für SHOWGIRLS II aufheben. Zu erwarten in 2 Jahren?

emma

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Gibt's nicht