In einer besseren Welt

(Hævnen)

Regie: Susanne Bier
Start: 17. März 2011

Der Titel sagt alles: Mal wieder ein Film, der uns vor Augen hält, wie schrecklich alles ist. Alles ist da: Vater-Sohn-Konflikt, Mutter-Sohn-Konflikt, Vater-Mutter-Konflikt, Armut, Reichtum, Arm-Reich-Konflikt, Gewalt vs. Frieden, Tot, Leben, etc. pp. Dabei fängt der Film sogar viel versprechend an.

"Gewalt ist keine Lösung!"
Ein Spruch, den ich seit jeher verachte. Den Leuten, deren Meinung man nicht vertritt, aufs Maul hauen. Das ist die Lösung, fest genug, und es gibt keine Widerrede. Okay, der Satz ist Ironie. Es gibt aber auch Leute, die keine Ironie verstehen. Und noch ein paar Stufen weiter runter in der Gesellschaftsschicht, da gibt's Leute, die können Ironie nicht mal schreiben, geschweige denn buchstabieren. Wenn man zu denen "Ironie" sagt, dann schlagen sie zu, denn es könnte ja eine Beleidigung sein. Und wenn man ihnen "Gewalt ist keine Lösung!" sagt, dann hauen sie viermal zu, da der Satz drei Worte, die sie nicht kennen, und ein Ausrufezeichen enthält.

IN EINER BESSEREN WELT könnte bis zu diesen Zeitpunkt noch ein furchtbar kranker Film a la ELEPHANT werden, nur dass er keine unmotivierte Gewalt an den Tag legt, sondern sie schlüssig her leitet. Stattdessen aber dann pläschtert der Film ohne klare Richtung vor sich hin, so wie ich stets in meinen Deutsch-Klausuren: Teils-Teils. Nur, dass dem Film kein Lehrer gegenüber sitzt, bei dem man nie so genau weiß, was die bessere Note ergibt. Gewalt ist keine Lösung? Teils-Teils. Gewalt ist natürlich schlecht, denn es könnte jemand - mehr als nötig - verletzt werden. Auf der anderen Seite, es gibt Situationen, in denen sich größeres Unrecht nur mit Gewalt verhindern lässt. Ach, dieser doofe Schüler, welche Meinung vertritt er denn nun?! Dann gebe ich ihm halt mal eine Zwei bis Drei. Wäre er ein Regisseur oder Drehbuch-Autor würde ich ihm für die Klausur eine Vier verpassen!

IN EINER BESSEREN WELT.
Note: 4.

KO

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