Harry Potter und der Orden des Phönix

(Harry Potter and the Order of the Phoenix)
Regie: David Yates
Start: 12. Juli 2007
Auf der Suche nach einem ungewöhnlichen Titelbild stach mir Helena Bonham
Carter auf der London Premiere ins Auge. Mit eingeschränktem
dreidimensionalem Sehvermögen sieht das obige Foto fast aus wie
eines der vielen Harry-Potter-Plakate. Seit THE THEORY OF FLIGHT steht
Mrs. Carter für mich für prädikativ wertvolle Filme. Eine kleine,
belanglose Nebenrolle in Harry Potter wird ihr da kaum gerecht,
doch das Sequel ist ja vollgestopft mit Bekanntheiten in Haupt-
und eben auch (Da)neben-Rollen. Eigentlich ist es sowieso vollgestopft
mit viel zu vielen Charakteren. Und der fünfte Teil, schon als Buch recht
dick, umso mehr. Und bei all den vielen Menschen und Handlungen,
wenn auch schon stark gekürzt, denn so ist das eben beim Film, man
kann kein ganzes Buch hinein quetschen, erscheint mir das ganze
dennoch so voll gepackt, dass es mich voll überhaupt nicht packt.
Noch so eine Nebenrolle mit Phallus-Symbol:
Luna Lovegood (Evanna Lynch) liebt Pudding
und hat Angst vorm Nageln - und das bei dem Namen
Insgesamt konnte ich mich mit der sich steigernden Düster-
und der abnehmenden Kindgerechtigkeit gut arrangieren, und dürfte
damit kaum mit der Harry-Potter-Zielgruppe konform sein.
Vielleicht gefällt der Zielgruppe der fünfte Teil nun also
auch in dem Maße besser, als er mir wieder weniger gefällt.
Wer weiß!? Mich reißen geschwollen daherredende Briefumschläge
eher weniger vom Hocker, und insgesamt ist mir der Handlungsfaden
zu konstruiert. Dementoren-Angriff, Schulverweis, hopp, hopp, hopp,
schnell noch ein kleiner Ritt auf dem Besen, und da sind
wir auch schon im Orden des Phönix, der sich zwischen zwei
Häuserfronten versteckt, der nächste Geheim-Eingang ist dann
in der Telefonzelle und weil uns sonst nichts mehr einfällt,
erscheint Tür Nr. 3 eben einfach so, wenn man sie braucht.
Anders aufbereitet würde mich das womöglich alles gar nicht
so stören, doch kommt mir jede Szene schlicht wie ein weiterer
Haken auf der Strichliste des Drehbuch-Autors vor.
Welcher Pudding?
Ich hab' keinen Pudding genagelt!
Anmerkung am linken Rande:
Die goldene Regel der Foto-Redaktion besagt,
die Personen sollen immer in den Artikel hinein,
und nie aus der Seite/dem Heft hinaus schauen.
Daher musste ich das Bild leider spiegeln.
Das Graffiti liest sich also nicht "iR", sondern
eigentlich "Si".
Mitgerissen werde ich an keiner Stelle und lasse mir bei
meinem obligatorischen Gang aufs Klo (mein erstes Cola war
zu warm, da musste ich es mit einem zweiten, kalten vermischen,
und weil ich sonst so wenig zu tun hatte im Film, ständig
daran nuckeln, bis es leer und meine Blase das Gegenteil war)
demonstrativ viel Zeit.
Regeln, Regeln, Regeln...
Scheiß auf die Regeln!
Nagelt's euch hinter die Ohren:
Wo ein Pudding ist, ist auch ein Weg.
Wenn ich mich nun so höre, möchte ich fast meinen, ich wäre in
den Film gezwungen worden. So war's dann doch nicht. Ganz im Gegenteil,
extra Urlaub genommen habe ich für die Pressevorstellung freitags
um 10 Uhr und - was bei den Pressevorstellungen schon Gang
und Gäbe ist, da jedes Kind mittlerweile weiß, hochqualitative
Videomitschnitte, macht man am Besten mit einem Handy, das
nicht mal eine Kamera hat - mein Handy erst ganz am Schluss abgegeben,
um zuvor noch bei der Gewinn-Hotline der Bild-Zeitung anzurufen, die
dauerbesetzt war, wenig erstaunlich, hätte ich mal das Kleingedruckte
gelesen, dass die Hotline erst ab 10 und damit zeitgleich der presselichen
Handy-Einsammlung geschaltet wurde. Und für was?
Für Harry-Potter-Karten natürlich - und für meine Freundin, nicht für mich.
Nicht für die!

Jetzt ist Schluss mit Pudding!
Pretty in Pink nagelt sich hoch.
Hihihi!

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