Gangs of New York

Regie: Martin Scorsese
Start: 20. Februar 2003

Ich weiß ja nicht, was Ihr zu Weihnachten bekommen habt, ich für meinen Teil habe meine allerallererste DVD geschenkt bekommen. Von Stephen. DANGEROUS LIASON (nicht VALMONT, Stephen hat Geschmack). Toll. Es gab 1999 eine modernere Verfilmung, CRUEL INTENSIONS. Tolles Remake. Was es toll macht? Das Ende. Ohne das Ende wäre es ein durchschnittlicher Lehrfilm für jugendliche Modedesigner geworden. GANGS OF NEW YORK wäre ohne das Ende ein durchschnittlicher Lehrfilm für angehende Schlachter geworden:


"Du, sag mal, Leo, wollen wir hier ein bisschen abhängen?"
"Klar, merkt doch kein Schwein!"

Vor knapp 2000 Jahren wurde Jesus abgeschlachtet. Fast 1846 Jahre später in New York Amsterdams (Leonardo DiCaprio) Vater (Qui-Gon Jinn). Daraufhin verschwindet Amsterdam erstmal für 16 Jahre. Wir wissen ja, was er in der Zeit gemacht hat, er ist z.B. zur See gefahren. Aber da wir nicht immer glauben, was wir in Filmen sehen, wissen wir auch, dass er gar nicht bei einer Butterfahrt abgesoffen ist, sondern nach New York zurückgekehrt ist, um seinen Vater zu rächen. Dazu braucht er allerdings 2 Stunden, und man wundert sich, wann er denn endlich damit anfängt.


Brust oder Keule?

Irgendwann fragt man sich natürlich auch, warum er sich überhaupt noch rächen will. Er geht erstmal beim Schlächter (Daniel Day-Lewis, der schon als letzter Mohikaner gelernt hat, das Beil zu schwingen) in die Lehre, und die Fleischereifachverkäuferin (Grinsebacke Cameron Diaz) will auch noch verwurstet werden.

Sagte ich gerade Grinsebacke? Das Grinsen vergeht ihr noch ganz gewaltig, und selbst Leo holt den Schmalz aus seinem Blick und schmiert ihn stattdessen in die Haare. Steht beiden gar nicht schlecht.


Kein Wunder, dass Gangs heute Baseball Kappen tragen...

Vor der Metzgerprüfung noch fix am Hasen und Bullen geübt, nähert sich die Schlacht und damit das Ende. Das ich natürlich nicht verrate. Nur soviel sei gesagt:


"We don't want you in the US Army!"
Trotz Schnauzer immer noch sehr lecker:
Daniel Day-Lewis
  • endlich ein positiver Bezug auf einen nahenden Krieg der internationalen Wurstmafia. Bei diesem Film wird man am Kino-Ausgang weder Armee- Rekruitment- Agenten wie nach TOP GUN finden, noch sich überhaupt freiwillig melden wollen. Sehr erfrischend in einer Filmlandschaft, wo alle meinen, ihren Patriotismus beweisen zu müssen.

  • endlich ein Ende, das es schafft, einem in ein paar Sekunden statt Leberwurst die Sinnlosigkeit der gesamten letzten 2 1/2 Stunden aufs Butterbrot zu schmieren.


"Du, sag mal, Leo, kann man sich den Film denn nun ansehen?"
"Klar, man braucht eben nur ein bisschen Sitzfleisch!"

emma

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Bildmaterial:
© 20th Century Fox