DER DIEB

(Vor)

Buch & Regie: Pavel Chuckhrai
Start: 11. März

Der Dieb ist fürwahr kein fröhlicher Film und während der kleine Sanya (Misha Philipchuk), der seinen wahren Vater nie kennengelernt hat, lernen soll, den "Offizier" (& Gentleman) Tolya (Wladimir Machkow) zu lieben, so wie es seine Mutter Katya (Ekaterina Rednikova) schon tut (Kein Kindersex! Die Formulierung war so unglücklich wie der Film), hoffe ich, daß das nicht autobiografisch sein mag.

"Zudem wollte ich schon immer einen Film über meine Kindheit drehen, über die Lebensumstände in den volkseigenen Mietskasernen und über die Geschichten, die mir ältere Meschen erzählt hatten ... So entstand die Idee des Drehbuches. Vor drei Jahren hatte ich dann die Idee, den Film DER DIEB zu machen."
Pavel Chuckhrai

Nun gut, wenigstens nicht komplett autobiografisch, aber trotzdem bin ich froh jetzt und vor allem hier zu sein, und weil ich solchem Filmstoff eh nicht gewachsen bin, zitiere ich noch ein wenig weiter:

"Mein Film handelt von der Kindheit jener Generation, die in unserer Zeit die Geschicke des Landes beeinflußt. Es war mir wichtig, eine Antwort auf die Frage zu finden, wie und warum die Nachkriegsgeneration auf diese und keine andere Weise aufgewachsen ist: Das wollte ich mit meinem Film zeigen und ich glaube, das ist mir auch gelungen...

Ich bekenne, daß ich jedesmal, wenn ich mir den Film ansehe, mit meinen Helden zittere und ich hoffe, daß sie und ihr Schicksal meinem Publikum ebenfalls nicht gleichgültig sind.
"

Und aus dem Kurzinhalt:
"Sein eindringliches Porträt einer außergewöhnlichen Jugend berührt durch Bilder von atmosphährischer Dichte, die in ihrem poetischen Realismus an den bezaubernden tschechischen Film Kolya erinnern."

Das Einzige, was dem Film nicht gelingt, ist es, mich dazu zu bewegen, mir ein paar eigene Worte auszudenken. Das mag daran liegen, daß ich mir unter Bildern atmosphährischer Dichte und poetischem Realismus rein gar nichts vorstellen kann.
Nicht daß ihr mich jetzt falsch versteht, wer auf düstere Filme mit Inhalt und nicht gezwungenermaßen(em) Happy- End steht, der sollte DER DIEB ruhig auf seine Liste setzen, wer eh schon auf der Golden Gate Bridge steht, vielleicht eher etwas Heiteres (oder springen). Andererseits, vielleicht ist derjenige danach ja auch wieder froh, jetzt und hier zu sein und kann sich ein paar Gedanken über das Paradoxon der Erzählung dieser Geschichte machen.


Ein Film über eine Vergangenheit, die nie Geschichte wurde.

Eine Geschichte über Liebe, Haß, Treue und Verrat, über Täuschung und Verbrechen.



KO

Home