Cuckys Baby
(Chucky's Breed)
Regie: Don Mancini
Start: 26. Mai 2005
Meinen Urlaub spare ich mir meist auf. Für besondere Anlässe.
Besondere Pressevorführungen zum Beispiel. Ende März bin ich
dann gezwungen, meinen Resturlaub zu nehmen, sonst verfällt er. - Und
besondere Anlässe, stelle ich fest, gab es das Jahr über kaum.
Ich frage mich dann regelmäßig, wieso ich meinen Urlaub nicht
lieber im Sommer genommen habe und gelobe Besserung - bis zum
nächsten März.
Das Schlimmste an der Sache ist, die Pressevorführungen Ende
März/ Anfang April, wenn ich denn schon mal Zeit habe (und eh kein
Schwimmbad-Wetter ist...) fallen meist rar aus. Vermutlich da jeder in der
Filmindustrie gerade Resturlaub hat.
Ich kann mich noch gut an CHUCKYS BAUT erinnern. Auch dieser Film fand in
der Resturlaub-Saison statt. Angefrustet von der
Pressevorführungsöde und den vorangegangenen, nicht
spärlich langweiligen, aber spärlichen Filmen entschied ich
mich, wegen einem einzigen Film, der eh nichts taugt, nicht extra nach
Frankfurt zu fahren. Und ich habe es nie bereut - bis jetzt!
Das resturlaubliche Umfeld des fünften Teils der Chucky-Saga
gestaltete sich ähnlich. Kaum Termine und wenn, dann nur Langweiler.
Der Unterschied lag diesmal in der Tatsache, dass drei Filme an einem Tag
liefen und nicht einer. Quantität statt Qualität ist auch ein
Grund nach Frankfurt zu fahren.
Normalerweise lese ich vor dem Film kein Presseheft, um mich vom Film
überraschen zu lassen, doch da mir CHUCKYS BABY eh nicht wichtig war,
blätterte ich vor Filmbeginn schon darin herum. Liest sich eigentlich
ganz nett, dachte ich so bei mir, viel besser als der Film selbst sein
kann. Und nach dem Film dachte ich, hm, es liest sich eigentlich genau so,
wie der Film selbst auch ist. Das kommt übrigens selten vor (was aber
an den Presseheften liegt).
Für einen fünften Teil ist CHUCKYS BABY erstaunlich frisch und
einfallsreich. Erfinder, Drehbuch-Autor und diesmal auch Regisseur Don
Mancini nimmt sich, die vorangegangenen Teile und das Film-Genre im
Allgemeinen sehr lustig selbst auf die Schippe. Jennifer Tilly ist
dafür das beste Beispiel. Die ist nämlich im vierten Teil
Voodoo technisch verstorben, um Chuckys Braut in Form einer Puppe zu
weichen und kehrt nun drehbuchgenialistisch in Fleisch und Blut irgendwie
als sich selbst und in einer Quasi-Doppelrolle zurück. Ihrem
Sohnemann Glen - oder Glenda -, darüber scheiden sich die Geister
(oder die Puppen), stiehlt sie damit glatt die Show.
Erfinder und mehr Don Mancini (rechts)
und Jennifer Tilly (links) als sie selbst.
CHUCKYS BABY setzt damit den Wandel vom achtziger Jahre Horror-B-Movie zur
Horror-Komödie, der schon im vierten Teil vollzogen wurde, gekonnt
fort, um - wie Don Mancini sagt - "das Überleben der Marke zu
gewährleisten."
Rapstar (das ist nicht sein Vorname) Redman und Jennifer Tilly.
Das Markenzeichen von Jennifer Tilly ist...?
Nun, das ist allemal drin. Bis zum sechsten Teil dann also - und zum
nächsten Resturlaub. Oder den übernächsten. Don Mancini
legt zwischen den Teilen meist eine längere, schöpferisch
ausgeschöpfte Pause ein.
Hier noch ein letzter... äh, Ausschnitt aus dem Film.
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Bildmaterial:
© Constantin Film