Catwoman
Katze auf dem heißen Blechdach
Who can see in the dark? - I can!

Regie: Pitof
Start: 17. August 2004

Catwoman schwappt schon als Flop über den großen Teich, daher muss man gleich gar keine großen Erwartungen hinein setzen. Angeblich wollten die Filmemacher (stilistisch) etwas noch nie Dagewesenes zeigen. Ich würde mich da gerne zu der Aussage hinreißen lassen, das sei ihnen auch gelungen, und zwar nie dagewesen schlecht. Aber noch nicht einmal das hat Regisseur Pitof hinbekommen. CATWOMAN bewegt sich irgendwo oben am unteren Drittel der Mittelmäßigkeit. Was will man von einem Mann auch erwarten, der sich nicht mal einen richtigen Namen leisten kann.

Helm auf, Rad ab Der Mann will cool sein. Für seinen Background muss ich mir gar nicht die Biografie durchlesen. Werbefilme und Videos, das merkt man CATWOMAN an. Außerdem leitete er die Regie beim 2. Drehteam zu ALIEN - RESURRECTION. Das hatten wir schonmal bei THE WATCHER (mit Keanu Reeves in der Hauptrolle), dass ein Regisseur aus dem 2. Drehteam als Regisseur des ganzen Films nur zweitklassige Leistung lieferte. Und über Keanu Reeves kommen wir wieder zurück zu CATWOMAN, denn die visuellen Effekte sind teilweise nicht nur mit der gleichen Technik wie bei MATRIX entstanden, sie versuchen auch genauso cool zu sein. Und sind es nicht. Man sieht ihnen die Digitalität geradezu an. Das wirkt stellenweise billiger als heutige Computerspiel- Animationen und ist zum Teil so schnell (weil schnell ist cool), dass man's eh nur verschwommen vorbei huschen sieht. Dass Halle Berry (oder ihr Stuntdouble Nino Larioza, ein Mann also, der vermutlich prozentual gesehen mehr im Bilde ist als Halle Berry selbst; Denkt immer daran, bevor Ihr der sexy Katze nachhechelt, Jungs!) bei ihrer coolen Motorrad-Sause (zirka so spannend wie die ähnliche Szene aus dem Britney- Spears- Video) plötzlich während der Fahrt einen schwarzen Motorrad-Helm trägt, während er beim Auf- und Absteigen nirgends zu sehen ist, fällt dann letztendlich in der Bereich der visualisierten Regiefehler.
Und Action...
Die beiden hier sind hauptsächlich Schuld,
dass aus dem Film nix wurde: Regisseur Pitof und Halle Berry.

Auch Halle Berry, die ihre Rolle als CATWOMAN für eine besondere Herausforderung hält, macht beim Übergang von der schüchternen, sensiblen Patience Philips zur (halbherzig) fauchenden, selbstbewussten Catwoman einen eher dilettantischen Eindruck, dass man glauben könnte, sie hätte nie eine Schauspielschule von innen gesehen. Das kann sogar sein, immerhin kommt sie aus dem Model- Business, aber mit GOTHIKA hatte sie eigentlich ein recht possierlich, sehenswertes Filmchen abgeliefert. Während sie hier nur weniger sehenswert posiert.
Sharon stoned
Ein Gesicht aus Stein. Sharon Stone als Catwomans eiskalte Widersacherin Laurel Hedare, alterndes Supermodel und weiblicher Part des Kosmetik-Riesen Hedare Beauty. Im Hintergrund ein 12 Meter großes Laurel-Plakat.

Ärgerlich finde ich, man hätte durchaus was draus machen können. Den effektvollen Kamerafahrten- und Perspektiven um die Häuserblöcke herum gelingt es durchaus auch Stimmung zu erzeugen. Letztendlich bleibt der Film aber auf Fernsehserien-Niveau. BIRDS OF PREY fällt mir dazu ein, was ich mir sogar schon mehr als zweimal angesehen habe. Dort sind die digitalen Effekte vielleicht weniger - die sichtbaren zumindest, und so soll es ja auch sein -, doch die schauspielerische Leistung ist dafür höher. CATWOMAN findet indes seinen Tiefpunkt in einer Basketball-Szene, die zum übercoolen Musikvideo verstilisiert - und in etwa so effektvoll wirkt, wie die langweiligen, unsexy zerhackstückelten Bumsszenen in den "erotischen" Filmen auf VOX, wo Mann den gehirnlahmen Muskel-Hengst und Frau die notgeile Fick-Stute gibt, zu billigem Synthesizer-Pop(p), aber bloß kein Stückchen Haut länger als eineinhalb Sekunden am Stück im Bild sein darf. Versuchen Sie Ihr Glück doch mal dort, Herr Pitof. Wobei - ich glaube, das hat er schon...
Fenster zum Hof
Catwoman beim Fensterln: A girl like me always lands on her feet.
Natürlich katz- und mausspielt auch ein Mann mit im Film,
aber bei der rein subjektiven Bildauswahl habe ich lieber noch ein weiteres Bild von Halle Berry genommen.

KO

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