BLAIR WITCH PROJECT

(Das Hexe Blocksberg Projekt)

Buch & Regie: Daniel Myrick, Eduardo Sanchez
Start: 25. November 1999
Ist schon ganz schön lange her, daß ich BLAIR WITCH PROJECT gesehen habe. Und wie lange hatte ich mich darauf gefreut! Was war ich zappelig! Ganz hippelig ob des Amihypes, der im Frühjahr so langsam nach Deutschland rüberschwappte. Wie? Echt? Läuft auf dem HAMBURGER FANTASY FILM FESTIVAL? Fix Karten reserviert und rein. Was hatte man nicht schon alles über den Film gehört!

Und? Ich saß da - mit großen, erwartungsvollen Augen. Testperson Steffi neben mir: für den ultimativen Spannungstest, denn Steffi hat es sogar geschafft bei MATRIX einzuschlafen.

Und ich saß.

Und saß.

Hm.

Hänsel
Drei Filmstudenten verliefen sich im Wald.
Da war es sehr finster
und auch sehr bitter kalt.
Sie kamen an ein Häuschen.

Nicht aus Lebkuchen fein, auch wenn dieses nette kleine Männchen derartiges suggerieren sollte.

JA, WANN STIRBT DENN ENDLICH EINE(R)??????????

Gretel
Drei kleine Filmstudenten
sah'n der Steine drei,
einer hatt' den Mund zu voll,
da waren's nur noch zwei...

Horror, der der eigenen Phantasie entspringt hin, Originalität her: Gruseln tut's einen nicht. Der ganze Film schöpft seine Existenzberechtigung einzig und allein aus den letzten 5 Sekunden. Wer deswegen jedoch glaubt, einfach später kommen oder bis dahin ein Nickerchen halten zu können, muß zur Strafe in die Ecke und weiß noch nicht mal warum.

Steffi ist übrigens nicht eingeschlafen. Hm. Vielleicht war der Film ja doch spannend.

Aber nicht gruselig!

I'm so sorry
An diesem Bild stimmt doch was nicht?
Richtig! Die Uhr geht falsch!
Das tut Steffi sehr leid.

emma

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© Arthaus

/w Pssst:
Was ist denn jetzt eigentlich so originell an diesem Film? Die Handkamera? Kennen wir verwöhnten Europäer von den Dogma Filmen. Und die Amis von PI. Oder daß man Schauspielern von heute nichts mehr zutrauen kann und sie deshalb hungern und frieren läßt, um jemanden darstellen zu können, der hungert und friert (während die beiden Regisseure und Drehbuchautoren im trockenen und warmen Hotelzimmer oder alternativ im wohlduftenden Restaurant sitzen)? Hä? Ich weiß, soll was mit Method Acting zu tun haben, aber nach dieser Definition müßte man sich erstmal die Wirbelsäule fix durchtrennen lassen, wollte man einen Gelähmten überzeugend darstellen können (ich versuche jetzt mal nicht an eine Rolle als Mordopfer zu denken...). Ich glaube, so war das aber nicht gemeint, mit dem Method Acting, deswegen haben Myrick & Sanchez ja auch das METHOD FILMMAKING erfunden. Dieser Film sollte 100% REAL sein. Sie wollten echte Menschen sprechen lassen, ohne vorgefertigte Dialoge. Filmdialoge sind nicht echt. Hm. Äh, ganz dumme Frage: Warum haben die beiden dann überhaupt einen Film gemacht? Ach, wenn die wüssten, daß der Film in Deutschland synchronisiert ist! Wo bleibt denn da die Echtheit, die einen vergessen lassen soll, man säße in einem Film?

Tja, mit originell könnte natürlich auch die sensationelle Vermarktung im Internet gemeint sein, wodurch der Film erst populär wurde und es geschafft hat, Großproduktionen von den oberen Kinocharts zu verdrängen. Naja, aber das macht ja nicht den Film originell, sondern das Internet.

Oder?