Big Fish
Regie: Tim Burton
Start: 8. April 2004

Dienstagabend, nein, es ist schon Mittwoch. 00:20 Uhr, ich zappe ausnahmsweise mal durchs TV - was ein Zeichen dafür ist, dass ich mich vor irgendwas drücke. Diesmal ist es packen. Sonst sehe ich nie TV. Gleich bei der Nummer 2 bleibe ich stehen: das ZDF. Ich werde daran erinnert, dass am Donnerstag Big Fish anläuft. Ich werde nicht nur daran erinnert, mir wird ein Besuch im Kino erspart, denn ich bekomme den Film im Zeitraffer präsentiert. Dafür sollte das ZDF angezeigt werden. Wegen Diebstahl. Denn diese Vorschau klaut allen, die den Film noch nicht gesehen haben, die Magie. Und um genau die geht es in Big Fish.

Edward Bloom (Ewan McGregor) und Sandra (Alison Lohman) - hier noch nicht im Bild - ganz in Narzissen.

Wie in überhaupt allen Filmen von Burton. Daher konnte ich auch bei Sleepy Hollow und Planets of the Apes nicht abwarten, bis ich sie endlich zu sehen bekam. Dafür breche ich sogar meine Regel, mir in Amerika nie Filme anzusehen, die hier noch nicht angelaufen sind. Da bin ich frech und warte den deutschen Starttermin gar nicht erst ab. Zumal das US-Fernsehen mich nicht in Ruhe gelassen hat mit seinen vielen Trailern, aber dort wurde ich mit keiner ZDF- Kompakt- Version belästigt und musste mir meist nur kurz Augen und Ohren zuhalten. Ich wollte noch nicht einmal wissen, worum es geht, wer mitspielt oder in welcher Zeit dieser Film spielt. Ich vertraue der Magie von Tim Burton. Blind.

Ein Kater macht Theater?
Nein, nur Danny DeVito (rechts!) als Amos Calloway, Edwards erster Arbeitgeber.

Daher fällt es mir sehr schwer, eine Inhaltsangabe abzugeben. Wenn ich trotzdem danach gefragt werde, sage ich:
"Ein Vater und sein erwachsener Sohn versuchen eine Beziehung aufzubauen, bevor es zu spät ist. Der Sohn fühlt sich vom Vater betrogen, da die Geschichten, die ihm sein Vater sein Leben lang erzählt hat, nur Lügen sind."

Ewan McGregor (Edward Bloom) und Albert Finney (Edward Bloom),
nicht Vater und Sohn, sondern jung und alt.

Aber was für Lügen. Wir lernen sie alle kennen, eine schöner als die andere, eine magischer als die andere. In dem gewohnten Feuerwerk aus Farben & Fantasien. Was wir hier sehen, ist ein modernes Märchen. Ein Märchen, das mich, die (fast) nie bei Filmen heult, noch den ganzen Weg nach Hause beschämt hat weinen lassen. Als ich den Film das zweite Mal gesehen habe, ging's mir nicht viel anders.

Ein viel zu nüchterner Abriss über einen magischen Film, der hoffentlich noch viele Menschen verzaubern wird. An ersterem ist das ZDF Schuld, an letzterem allein nur Tim Burton.

Tim Burton zeigt Ewan McGregor seine Vision.

emma

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Bildmaterial:
© Columbia Tristar