BANG BOOM BANG - EIN TOTSICHERES DING
DOPE
Regie: Peter Thorwarth
Start: 26. August 1999

Jetzt Licht aus! mal ehrlich, bei der Autonummer ist ja wohl alles klar. Daß Keek (Oliver Korittke) hier an keiner Lucky Strike zieht, sollte einleuchten. Wem das Licht noch immer nicht selbst ausgeht, der kann einmal probieren, sich ganz flach auf dem Boden zu legen, vielleicht kommen Keek und Andy (Markus Knüfken) dann vorbei und helfen nach.
Für Nachtblinde und andere Blindschleichen empfiehlt sich ein Blick aus Keeks Kofferraum.
Kuckkuck!
Welche Gedankenverbindungen der geneigte Leser mit der Aussage den Grips habe ich vom Zuhauen o.ä. assoziiert, sei dem Gips des einzelnen überlassen und wird an dieser Stelle zum Spannungsmoment erhoben, genauso wie die Frage, welche Geschmacksrichtung Azubiene Melanie (Alexandra Neldel) bevorzugt
Leck mich!
und ob Juniorchef Mark Kampmann (Christian Kahrmann) hier schon so lange sitzt, daß ihm der Arsch weh tut. Den ihrigen würde 's Melanie jedenfalls viel lieber vom Andy gefi^H^H^H^Hbewundert sehen.
Leck mich!
Der wäre auch gar nicht abgeneigt, müßte er Keek nicht immer in den unpassendsten Situationen, Tresore über Unnas (kein Frauenname, sondern der einer rand- und ruhrgebietigen Kleinstadt) Straßen ziehen helfen.
Zieh mich!

Und das alles nur, weil sich Keeks Kumpan Kalle (Ralf Richter) von seltsamen Trieben motiviert vorzeitig aus dem Knast entläßt, nicht nur zum Unwohlgefallen der Unnahen Justizialen, sondern auch zur weniger großen Freude von Keek, Kalles Korrinna (Sabine Kaack, die eigentlich Manuela heißt), Kalles Kerkerkenossen und - um wieder vom Ka runterzukommen - des ein oder anderen privat ganz platt potenten Pornoproduzenten (Jochen Nickel, callED Franky).

Nimm mich (mit)!
v.l.n.r.: Schlucke (Martin Semmelrogge, hier mal in einer ganz anderen Rolle... ehrlich! ... und ziemlich überzeugend), Andy (Markus Knüfken) und Keek (Oliver Korittke).

Auf der anderen Seite kommt uns ganz dicke Papi Kampmann (Dieter Krebs), der mit Vornamen Werner heißt, auch wenn sein (Zitat Presseheft) Faktotum (Übersetzung kinokiller: Mädchen für alles) Schlucke (Martin Semmelrogge) viel eher nach so einem riecht, scheint's allerdings überhaupt gar keinen hat, seinem Nach(namen) dafür aber dann doch alle nötige Ehre erweist. Die fette Kampsau jedenfalls hat von all dem keine Ahnung, plant jedoch ihr eigenes krummes Ding, und beim Zusammentreffen der beiden Welten knallt's endgültig. BANG BOOM BANG.

Begrab mich!

BANG BOOM BANG.
Keek muß seine Spiderman- Comics begraben.
Ganz schön traurig.

Schubladendenkend stecken wir BANG BOOM BANG ins Genre der Krimikomödie, wobei sich Debüt- Regisseur und Co- Drehbuchler Peter Thorwarth desöfteren von Anekdoten seines kriminalkommissarlichen Vaters inspirieren ließ, auch wenn das eigentlich unglaubwürdig erscheinen sollte, setzt es doch voraus, daß er ihm zuhörte...

Thorwarth
Neee, das ist nicht KILLER!

In der Presse lief BANG BOOM BANG übrigens gleich doppelt, weil sich oben abgebildeter Un-KILLER kurz vorm Bundestart noch ein paar Schnippeleien erlaubte. Elf Mintuen raus und vier neue dazu. Ich sag mal, was mir aufgefallen ist: Die vier Minuten sind wohl komplett Alexandra Neldel gewidmet. Dachte sich der werte Herr Macher wohl, wenn er für's Fleisch schon bezahlt, dann will er's auch haben. Naja, ist etwas unnötig. Und wenn man erstmal weiß, daß das anfangs so nicht drinne war, kommt's einem... auch glatt dazugeschustert vor. Die Schlußpointe schleicht sich im neuen Cut eben langsam an, während man sich vorher bis zum (todsicheren) Ende fragte, Ja wo isses?, mal abgesehen davon, daß man gar nicht wußte, daß es weg ist ;-)
Weg sind dafür ein paar andere Einstellungen, zwei davon habe ich bemerkt (oder besser, nicht bemerkt oder noch besser, deren Nichtvorhandensein bemerkt): Einmal erzählt Keek 'nem manuellen Lover was vom Pferd, nicht von Horst, sondern von Kalle, wo nun nur noch ein Deswegen mußt Du hier ja nicht gleich rumhuren übrigbleibt. Die andere Szene ist ziemlich kurz. Es geht um einen aufgemotzten Mercedes, Keek erklärt den neuen alten "Besitzern", daß der ja so viiiel mehr wert sei. Warum nun gerade diese Szenen fehlen? Keine Ahnung. Schlimm waren sie eigentlich nicht, aber es drängt die Filmemacher in letzter Zeit desöftern zur Kürze. Aufs Klo mußte ich trotzdem, aber ich hatte den Film ja auch schonmal gesehen. Das meiste jedenfalls, und was ich nun nicht gesehen habe, weil es nicht mehr zu sehen war... nun, elf Minuten habe ich nicht zusammengekriegt. Vielleicht fällt Euch ja noch was auf... ähhh...

Zum Soundtrack steuerten die H-BLOCKX acht Stücke bei, insgesamt sind es 24 Tracks, allerdings manche davon reine Filmdialoge. Sowas hasse ich.
Ansonsten aber für deutsche Verhältnisse mal wieder ein wirklich ziemlich lustiger und durchaus sehenswerter Film, der richtig Spaß macht, auch beim zweiten Mal, und das ganz ohne teure Spezialeffekte und supercool gehirnamputierte Ausserirdische.

KO

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