A BUG'S LIFE

(Das große Krabbeln)

Regie: John Lasseter
Start: 11. Februar 1999

SIZE DOESN'T MATTER
Walt Disneys Antwort auf GODZILLA

Der Schluß ist das Beste vom ganzen Film!
Eigentlich will ich damit gar nicht das sagen, was man nun damit assoziiert, sondern nur, daß ich mir im gesamten Film etwas mehr Witz nach Art des Endes wünschte. (Ich will aber nicht verschweigen, daß derartiges vielleicht sogar vorkam und ich es nur nicht bemerkt habe).
Von was ich rede?
Das will gar keiner sehen.

Vom Abspann.
"Bis in die Unendlichkeit und noch weiter", sagt Flik einmal und mir dünkt, es ist ein Insider- Gag. ;)
Nun ja, jedenfalls wenn der Abspann läuft und der Spruch bisher einfach nicht aufgetaucht ist, denkt an meine Worte (welche auch immer). Fragt sich nur, was es Euch nützt, wenn das halbe Publikum halb im Mantel ganz vor der Leinwand steht und sich nur halbherzig entscheidet, sich ganz schnell wieder halb so groß zu machen.

Zu Anfang - auch wenn der nun schon vorbei ist - möchte ich aber etwas ganz Anderes loswerden. Bestimmt rennen jede Menge Erwachsene ohne Kinder (teils wegen Impotenz, teils, weil sich die Kids einfach nicht von N-TV losreißen können) in A BUG'S LIFE und finden ihn toll. Das ist auch ok, wenn die gleichen Erwachsenen zu Hause CAPTAIN FUTURE und BIENE MAYA gucken. Wenn nicht, frage ich mich allerdings, warum sie für das gleiche Niveau 12 Mark ausgeben.
Na gut, das war jetzt vielleicht etwas zu hart, A BUG'S LIFE soll ja im Vergleich zu TOY STORY das Wort Story noch eher verdient haben. Aber wenn Apfelmännchen Steve Jobs, Vorstandsvorsitzender von Pixar, erzählt, die Computeranimation diene ausschließlich der Geschichte und sich alles ums Geschichtenerzählen dreht und die Geschichte nur mittelmäßig ist, dann kann auch nur ein mittelmäßiger Film dabei herauskommen, auch wenn die Computeranimation wirklich erstklassig ist und das ist sie.

Gleich zu Anfang wandert die Kamera phantastisch durchs Gras, und man fühlt sich nicht wie in einer sterilen Computersimulation, sondern fast wie in einem realen Spielfilm. Die "Bugcam" half hierbei bei der Recherche. Stellt Euch einfach vor, man zieht die Kamera, mit der Harald Schmidt seinem Mundgerucht filmt, durchs Gras, dann hat man eine Bugcam. Jetzt muß man das Ganze nur noch in den Computer hacken, daß es genauso aussieht. Fertig! Na also, ist doch gar nicht so schwer. Wenn ich sage, man denkt manchmal aus Unachtsamkeit, man sei in einem Zeichtrickfilm, dann sehe ich das durchaus als Lob.
Wirklich real sollte A BUG'S LIFE auch gar nicht wirken, es wurde im Gegenteil darauf Wert gelegt, die Insekten etwas weniger ... insektuös aussehen zu lassen. ME allerdings wohl vor allem ein Zeichen für die "familientaugliche" Produktion. Zu diesem Zwecke wurden in den Walt Disney Studios eigens arachnophobe Mitarbeiter gezüchtet und mit immer weiter entschärften und rasierten Insekten konfrontiert, bis eine Kolonie überlebte. Den hauptrollenden Ameisen wurden zum Zwecke der sympatischeren Darstellung zwei Beine amputiert und nur die bösen - don't touch me I'm a - Heuhöpper samt Anführer Hopper durften zur visuellen Unterstützung ihrer Unwohlgesonnenheit a bisserl ekliger daherkommen.

Ich frage mich, warum ich mir überhaupt die Mühe mache, meine Kritiken auf Papier vorzuschreiben, wenn ich dann doch was anderes eintippe - nur so am Rande...
Inhalt?
Heuschrecken verbreiten Schrecken.

Ameisen empfangen Schrecken.
Müssen Hopper & Co. durchfüttern, sonst gibt's eins auf den Deckel.
"Düsentrieb" Flik verdöselt die Opfergabe.

Heuschrecken verbreiten noch mehr Schrecken.
Flik zieht in die Ferne, um Hilfe zu holen, was im Ameisenvolk zu heftigen Gefühlsausbrüchen führt.

Flik kehrt zirkusreif mit ein paar "Kampfkäfern" zurück, wobei darauf geachtet wird, die Überraschungsmomente im Publikum so gering wie möglich zu halten und so weiter und so fort...

v.l.: Schmetter Ling Gypsy, Gottes Anbeterin Manny, Nashorn Käfer Dim, schwarze Witwe Rosie, Pillendreher Chiwap und Chichi, Fet Te Pla Nier Rau Pe Gustl, Stab Heuschrecke Slim, Marias Käfer Francis


Nur eins noch:
Raupe Gustl heißt im Original Heimlich und spricht mit deutschem Akzent. Wie soll man das im Deutschen rüberbringen? Mein Vorschlag wäre ja gewesen, dem Teil einen Hitlertouch zu verpassen, aber im Nachhinein, das hätte wohl wirklich nicht gepasst, stattdessen kommt's Gustl bayrisch daher.


Der Einfachheit halber wurde die Raupe Gustl in der deutschen Version vollkommen neu besetzt und auch nicht im Computer animiert, sondern von einem realen Menschen gespielt. Die Rolle war Ottfried Fischer quasi auf den Leib geschrieben. Hier zu sehen mit Slim (r., Fritz von Hardenberg) und ein paar Pappkameraden im Hintergrund.

Weitere deutsche Synchronstimmen:
Flik Kai Wiesinger
Hopper Rufus Beck
Prinzessin Atta Madeleine Stolze
Prinzessin Dot Caroline Schwarzmeier
Königin Elisabeth Volkmann
Hoppers Bruder Fred Jan Odle
Franzi
Ha, ein Bug in den Presseinformationen. Vorhin hieß er noch Francis.     
Ivar Combrinck
Manny Horst Raspe
Gypsi Katharina Lopinski
Chiwap & Chichi Michael Mcshane &
Hartmut Neugebauer
P.T. Floh Michael Rüth
Dim Oliver Strizel
Herr von Boden Ulrich Frank
Dr. Flora Monika John
Dorny Peter Thom
Cornelius Günther Wolf

KO der einen besseren Schattierungseffekt sucht...

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